Olivia Rodrigo spielt Mittwoch in Köln Viel mehr als der nächste Disney-Star
Düsseldorf · Die 21-jährige Olivia Rodrigo ist zurzeit auf Deutschland-Tournee. Sie ist weit mehr als ein Disney-Star. Sie engagiert sich politisch. Und ist sowohl Fan als auch Konkurrentin von Taylor Swift.
10.06.2024, 09:41 Uhr
Die 21-jährige Sängerin und Schauspielerin Olivia Rodrigo ist nicht nur einer der erfolgreichsten Popstars der heutigen Generation. Sie positioniert sich zudem politisch, sie verärgert Eltern ihrer Fans und geht radikal andere Wege als ihre Disney-Kolleginnen. Jetzt kommt sie auf Tour mit ihrem zweiten Album „GUTS“. Am 12. Juni ist sie in der Lanxess-Arena in Köln zu erleben.
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Wie erfolgreich ist Olivia Rodrigo?
Nachdem sie zunächst durch ihre Rolle in „High School Musical: The Musical: The Series“ bekannt wurde, wurde sie nach Veröffentlichung ihrer Debüt-Single „Driver´s License“ zum Popstar. Der Song war der meistgehörte Titel auf Spotify im Jahr 2021 und erreichte Platz eins der Billboard Hot 100. Als dann ihr erstes Album „SOUR“ erschien, was voll mit Geschichten über den Herzschmerz einer Teenagerin ist, gewann Olivia einen Preis nach dem anderen. 2022 kamen drei Grammys hinzu: „Best New Artist“, „Best Pop Vocal Album“ und „Best Solo Performance“ für „Driver´s License“. Selbst heute, drei Jahre später, bricht „SOUR“ noch Rekorde. Seit dem 16. Mai ist es das meistgestreamte Album einer Künstlerin auf Spotify. Sechs der Songs auf dem Album kommen auf mehr als eine Milliarde Streams, zwei Songs sogar auf über zwei Milliarden.
Ist Olivia einfach das nächste Disney-Sternchen?
Dass Olivia ihren Erfolg unter anderem Disney+ zu verdanken hat, ist klar. Durch ihre Rolle „Nini“ in der Disney-Serie „High School Musical: The Musical: The Series“ konnte die Zahl ihrer Fans enorm wachsen. Olivia zeigte dort schon ihr musikalisches Talent. Unter anderem hat sie den Serien-Lieblingssong „All I Want“ selbst geschrieben. Der erregte die Aufmerksamkeit vieler Labels und brachte Olivia einen Vertrag bei Geffen Records ein. Ein Schritt, der unüblich für Disneystars ist, da die meisten, wie Miley Cyrus oder Selena Gomez, zu Beginn ihrer Solokarriere erst bei Disneys Hollywood Records unterschreiben und somit bei Disney bleiben. Olivia ist diesen Schritt bewusst gegangen und erzählt in Interviews, dass sie nicht dem typischen „Disneystar wird Popstar“-Bild folgen wollte und deshalb ihren eigenen Weg geht. Dass das nicht von allen beklatscht wird, merkt man vor allem an der Kritik von Eltern. Ihr politisches Engagement, vulgäre Sprache, kurze Outfits bei ihren Konzerten und Anspielungen auf sexuelle Themen: All das stößt bei vielen Eltern auf Unverständnis und ist mit dem klassischen Bild von Disney schwer zu vereinbaren.
Warum verteilt sie Kondome bei Konzerten?
Was Kritiker als Aufforderung zu Geschlechtsverkehr nach Olivias Konzerten verstehen, ist eigentlich ein politischer Protest. Nach ihrem Konzert der „GUTS“-Tour in Missouri konnten sich Fans kostenlos Kondome und die Pille danach abholen. Olivia protestierte damit gegen das Abtreibungsverbot, welches die Republikaner in vielen Staaten, auch in Missouri, eingeführt hatten. Bereits bei ihrem Auftritt 2022 auf dem Glastonbury Festival positionierte sie sich für das Recht auf Abtreibung. Außerdem widmet sie den fünf Mitgliedern des Obersten Gerichtshofs einen Song: Lilly Allens „f*ck You“, den sie mit Allen gemeinsam performte. Nach viel Kritik wurde die Aktion gestoppt. Trotzdem wird weiterhin an Ständen über Abtreibung informiert. Andere Stars meiden Staaten, in denen ihre Werte nicht vertreten werden. Olivia Rodrigo geht genau dorthin und positioniert sich.
Ist Taylor Swift ihr Vorbild oder ihre Konkurrentin?
Olivia machte schon zu Anfang ihrer Karriere klar, dass sie ein großer Swiftie ist und Taylor eine riesige Inspiration für sie sei. Als „Driver´s License“ veröffentlicht wurde, berichtete Olivia von dem Moment, das erste Mal neben ihrem Idol in den Charts zu stehen, woraufhin Taylor ihr online gratulierte.
Kurze Zeit später begannen die Gerüchte, dass Olivia und Taylor Streit hätten. Der Ursprung war Olivias Song „Deja Vu“, dessen Bridge an Taylors Song „Cruel Summer“ erinnert, weshalb Taylor und ihr Team nach einem kurzen Rechtsstreit in die Credits aufgenommen wurden. Als Olivias Song „Vampire“ erschien, haben Swifties daher angenommen, dass die „bloodsucking, famef*cking“ Person Taylor sei, was Olivia allerdings nie bestätigte. Sie sagte, dass sie über diese Theorie sehr überrascht sei. Die Streitgerüchte wurden immer stärker, nachdem es keine Fotos von Taylor und Olivia bei den Grammys 2023 gab, während Taylor aber Fotos mit der Sängerin Sabrina Carpenter machte, die sie auch als Support-Act mit auf die Eras-Tour nahm. Das sahen Fans als Rache an Olivia, da auch zwischen Olivia und Sabrina ein nie bestätigter Streit vermutet wird und Sabrina das „blond girl“ sein soll, über das Olivia in ihrem Debütsong „Driver´s License“ singt.
Mit all diesen Gerüchten und Spekulationen haben die Grammys 2024 aufgeräumt. Man sah Taylor tanzen und mitsingen, während Olivia „Vampire“ performte, was wohl definitiv gegen einen Streit spricht und das Gerücht, dass es in dem Song um Taylor Swift geht, aus der Welt schaffte.
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